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Texte zu den Liedern von "Schnitter"


Im Sommer 2006 beschloss «eCHo», Lieder zum Thema Tod zu bearbeiten. Er erscheint in den alten Liedern so oft dass wir fanden, diese dritte CD wird die Seinige. «Gestatten – Bruder Tod».
Uns gefällt, wie gewöhnlich er in den alten Volksliedern daher kommt. Er gehört zum Leben - so einfach ist das. Media vita in morte sumus - Mitten im Leben sind wir des Todes. Es ist auffallend, wie viele Facetten er aufweist. Sei’s der Liebestod, der Tod im Krieg, Krankheit, Kindsmord, Todessehnsucht, Todesurteil oder der Tod als Rächer. Da wird «gedealt» mit dem alten Gevatter oder man versucht ihm gar ein Schnippchen zu schlagen. Darum habe ich jedem Lied ein «Bild des Todes» zugeordnet. Spielerisch, nicht allzu ernst.

Die Bilder von Tabea Hüberli sollen Stimmungen unterstützen, Fragen stellen, Gegensätze schaffen und Übergänge bilden.

Es ist das erste Mal, dass wir die Lieder zu einem Thema auswählen. Wir hoffen, sie regen an und auf und unterhalten besser als ein schlechter Fernsehkrimi.



 

I hole di o
(Endo Anaconda arr. Marfurt / Dettwiler / Lauterburg)

  1. Einisch bin i dr Aare naa
    ha nümme wölle läbe
    ha nes brochnigs Härz gha
    im ne Novämberräge
    i ha mi totegrau gfüehlt
    ha eifach wölle gaa
    u d’Aare hätt mi furtgspüelt
    wär nid dr Fährimaa
    wo seit:

    i holedi holedi holedi oo

  2. Dä Typ dä isch brandmager gsy
    fasch nume Hut u Chnoche
    i ha ne gfragt: hesch niemer meh
    wo dr chli tuet choche?
    Aber är het mit syre Sichle gstichlet
    "grüessgott i bi dr Tod"
    das het mi fasch ds tod erchlüpft
    wüu gäge Tod het me ke Brot

    i hold di......

  3. Warum är mi tüeg rette
    hani vonem wöuä wüsse
    wüu i nid uf dr Liischte syg
    u nid wägem schlächte Gwüsse
    Ob ig em nid ä Zigi heig
    obschon’s extrem tüeg schade
    ihm miech das nüt u Rouch
    syg guet gäg d Made
     
  4. är het so todtruurig gluegt
    dä arm Chnochemaa
    ja früecher heig me no Respäkt gha
    aber hütt wöu ne niemer meh ha
    är läbi vom Sozialamt
    u als Tod heig är nüt z lache
    wüu diä won är wett näh
    diä wärdi uralt wäg dene sibe Sache

    aber i hole se scho....

  5. zum Glück läbeni no
    todglücklech, zäi u wild
    i bi em Tod toddankbar
    u gseh immer no das Bild
    dä arm Tod im Toteboot
    no lang het är mir gwunke
    u we hütt no niemer gstorben isch
    isch är bestimmt ertrunke
    u seit:

    i hole di o ....

     

Von und für Endo Anaconda, für uns der grösste Volkssänger der heutigen Schweiz. Oder ist er gar der Einzige? Der Letzte Mohikaner, der unentwegt gegen die verblödeten Schlagertexte ansingt? Ein feiner Mann. Er passt prima zu den Figuren und Helden auf unserer CD.
Der Text ist eine treffliche Einleitung zu unserem Thema. Aus dem Schreckensgespenst Tod wird im Lauf des Liedes ein Normalo und am Ende hat man fast Mitleid mit dem «arme Chnochemaa».
Hier machen wir aus zeitgenössischer Musik ein Jodellied, wir drehen den Spiess also einmal um. Die Sense des Schnitters gibt uns den Groove.
 

Bild des Todes: Der Tod als Normalo. Der Tod als Versager? Der Tod als Sozialhilfe-Bezüger?



 

Potz Marter Kyeri Velten
(trad. arr. Lincke)

  1. Potz Marter, Kyeri, Velte (1) du hascht vil Lieder gmacht,
    rüemscht dich in aller Welte, du habescht gwunn’ ein Schlacht
    Du lügscht als wyt dir s’Muul ischt und rüemescht dich eigner Schand
    Der Graben hat dir s’Läba g’frisst, nid Landsknecht’s Gwehr noch Hand
     
  2. Ihr durftet üch nid rüehren und blybtend in dem Nest,
    wiewohl ihr jetzund füehrend gross Triumph, Pracht und Fescht.
    Hand wir die Flucht all troffen, do wir vom Graben kamen,
    warum seid ihr dann nicht nachegloffen in tusig Tüfels Namen?
     
  3. Mit Pochen (2) Schwören Plären wend ihr all Welt erschlahn,
    warum habt ihr Navärren (3) d’Eidgnossen stürmen lahn?
    Die Stadt hand wir gewunnen, erschlagen üwer Fründ,
    warum seid ihr da nit kummen, dass öich s’höllisch Füür entzünd?
     
  4. Heb jetz verguet bim Schwyzer, bis dass er’s baas gelehrt
    und schenk ihm ein paar Krüüzer, die het er bald verzehrt
    mit Wildbret, Fisch und Hasen du myn Liedlindichter zart.
    Ich scheiss dir’n Dreck auf d’Nasen und drü in Knebelbart!
     
    1 Fluch
    2 Prahlen
    3 Novara in Italien
  5. (Quelle: Treichler, S. 46)


«1522 verloren die Eidgenossen die Schlacht von Bicocca in Oberitalien. Niklaus Manuel «Deutsch», Feldschreiber des Söldnertrupps, der spätere Dramatiker, Maler, Graphiker, Reformator und Staatsmann, der den berühmten Totentanz von Bern gemalt hat, verfasste darauf hin dieses Lied um die Scharte wenigstens auf psychologisch-propagandistischer Ebene wieder auszuwetzen. Der Zorn der Eidgenossen galt der neuen Schützengraben-Strategie der deutschen Landsknechte. Sie verschanzten sich in Erdgräben und schlugen den Ansturm der Eidgenossen immer wieder zurück, ohne sich zum Nahkampf zu stellen. Die Schweizer zogen sich schliesslich – nach dem Verlust von rund 3'000 Mann – über den Gotthard zurück, ohne Sold annehmen zu wollen.»
(Zitat Hans Peter Treichler)

In einer Strophe, die wir nicht übernommen haben, heisst es: «Wir hand all gross begehr, einmal mit dir zue tanzen (natürlich prügeln) wo gar kein Vorteil wär» und am Schluss: «glich wie di Tachs (Dachse) und Murmeltier also grabend ir üch in»! Weils so schwer verständlich ist, muten wir uns und Euch nur diese vier Strophen zu. Es soll über 30 geben davon.
Die Schweizer Reisläufer und die deutschen Landsknechte waren erbitterte Feinde, auch aus gegenseitigem Brotneid.
Abgeleitet von der Schlacht bei Bicocca heißt «bicoque» im Französischen: ein kleiner, schlecht befestigter Platz, welcher sich kaum gegen den ersten Anlauf zu halten vermag.
 

Bild des Todes: Der grausame Schlächter, der Tod als Wüterich



 

S‘Schötzerschmied Anneli
(trad. Melodie: Treichler arr. Lincke)

  1. Es tuet das Anneli früe uufstah
    es wott im Chüele grase gah
    es grased dem Chalbeli wie der Chue
    es luegt im en stolze Riiter zue.
     
  2. «Ach Anneli lass das Grase la sii
    chumm mit dem stolze Riiter echli
    i wetti dir gä vill hundert Pfund
    wänn’t mit mir chämtisch ei halbi Stund!»
     
  3. «Ei halbi Stund wär mir nid z’lang
    i wett bi der si mein Leben lang!»
    Er packt das Anni bim Gürtelschloss
    und schwueng es hindre ufs höchere Ross.
     
  4. Er fier mit dem Anni dur Stude und Stei
    «oh heia - ohe, mini wiisse Bei!»
    «Dine wiisse Bei, dene schone-n-i nid
    en stolze Riiter, das bin ich nid.»
     
  5. Er fier mit dem Anni vor’s höllische Tor
    da stienden drei «Gottbhüetis» dervor
    der erste heisst s’Anni gottwilche sii
    der ander stosst’s dur d’Türe-n-ii.
     
  6. Der dritte macht im es Chessi voll Glüet
    stellt em’s under si Händ und Füess
    sie gäben dem Anneli Schwäfel und Päch:
    «Oh heia - ohe, das isch nid rächt!»
     
  7. Sie setzen das Anni uf en glüeige Stuel
    füüren im under gar heiss und chuel
    sie zogen im ab sini schneewiissi Huut
    und miechen en graue Schimmel druus.
     
  8. Es gieng numen eben dritthalbe Stund
    bis das Anneli vor d’Schötzerschmitte-Brugg chunnt
    «Ach Schmidli, lieber Schmidli mii:
    Spitz mer drü Negel und schlaa mer se-n-ii!»
     
  9. Und der ersti Nagel der Schmiedchnächt schlieg
    der graui Schimmel vorumme lieg
    der ander Nagel der Schmied sälber schlieg
    der Schimmel vorumme lieg und rief:
     
  10. «Ach Vatter ghöred, es isch jetz gnueg:
    Ir pschlönd eures eigeti Fleisch und Bluet!»
    «So bisch du mis Töchterli Anneli!
    Weiss Gott wie’s dir mag ergange sii!
     
  11. Jetz han-i gschmidet und nümme mee,
    ich rüere der Hammer in grüene Chlee.
    Jetz han-i gschmidet und nümme mee,
    ich rüere der Hammer in grüene Chlee.»
  12. (Quelle: Treichler, S. 33)


Grausig-blutrünstige, mystische Geschichte über das Anneli und den schönen Ritter, der sich als übler Sauhund entpuppt. Das Anneli kommt in die Hölle, wird gehäutet und in einen Schimmel verwandelt, der sich dann vom eigenen Vater die Hufeisen einnageln lassen muss. Der Text birgt allerhand Diskussionsstoff: Geht es hier um eine Initiation oder um eine Vergewaltigung? Oder ist das alles bloss ein bisschen Hühnerhaut aus dem Mittelalter, ein Vorgänger heutiger Horrorfilme? Es gibt Versionen mit übler, billiger, kirchlicher Moral am Schluss. Die konnten wir getrost weglassen.
Hans Peter Treichler schreibt dazu: «Einst stand im luzernischen Wiggertal im Dorfe Schötz die Schötzerschmiede. Eine Kapelle in der Nähe war dem heiligen Eligius, dem Schutzpatron der Hufschmiede geweiht. Das Legendengut rund um Elligius kennt das Motiv einer in ein Pferd verwandelten Hexe.»
Hostettler schreibt: «die Legenden um Eulogius seien älter als der wahre Heilige (ca. 590 – 660). Sie gehen auf germanische Sagen zurück: nach der Christianisierung übertrug das Volk die verbotenen, heidnischen Märchen auf die Heiligen.»
 

Bild des Todes: der faszinierende, unheimliche Tod, Hannibal Lector? Der Tod als Sauhund?



 

Ballade vom Leuenberger
(trad. Melodie: Hostettler arr. Marfurt)

  1. Was wei mir aber singen?
    und was wei mir heben an?
    zue singen vom Leuenberger
    und wie es ihm ergangen war
       
  2. Es isch ihm nit wohl ergangen
    und es wird ihm nit wohl ergahn
    sie hei ihn zu Riemen gschnitten
    und sie hänkten ihn an die Strass (1)
     
  3. Die Surythaler (2) sind nid erschrocken
    sie ziechen gar manich dran
    gäge Mellige (3) welen sie ziechen
    mit etlichen tausend Mann
     
  4. Es isch äben einer da unten
    das isch der Junker Mey von Rieth
    es war ein braver Surythaler
    der ihm den Spiess am Haupt zerschlieg (4)
     
  5. "Du hast mich übel geschlagen:
    Das du wohl sälber weist!
    Noch mehr will ich dir zrugg gäben
    dass du das Läben nit davon treist.
     
  6. Sie zogen ä klei bass uhen
    wohl uhen vor Buchsi's Hus (5)
    da sprach der Leuenberger
    mis Läben isch jez bald us
     
  7. Er schlueg wohl auf die Trommen,
    den Friden ruft er us:
    Kommt här, mini lieben Soldaten,
    mys Läbe-n isch jez bald us.
     
  8. Mir begähren ja nit zu chriegen
    mir begähren nume widerum häi,
    mir begähren nume wider die Rächte
    die wir vorher ghäben hei.

  9.  

    1 nach seiner Hinrichtung durch das Schwert wurde der «Bauernkönig» gevierteilt. Die Fleischstücke hängte man an den vier Toren der Stadt Bern auf – den Bauern zur Warnung.
    2 das Suhrental im (damals noch bernischen) Kt. Aargau
    3 Melligen bei Baden. Dort trafen das Bauernheer und die Armee des Zürcher Generals Werdmüller anfangs Juni aufeinander. Terrormassnahmen des hochwürdigen Generals (Freigabe des Landes zur Plünderung, Brandstiftungen in Büblikon und Wohlenschwil) bewirkten die Abspaltung einer verräterischen Kapitulantenpartei unter den Bauern. Ihr gehörten vor allem verängstigte Leute aus der Gegend an.
    4 Johann Rudolf May von Rued, der Berner Festungskommandant auf der Lenzburg. Als er vor dem Wirtshaus «Löwen» in Aarau hoch zu Ross den Einmarsch fremder Truppen rechtfertigte, schlug ihm ein Suhrentaler Bauer den Spiess quer über den Rücken, dass der Schaft darob zerbrach.
    5 das Beinhaus bei der Kirche von Herzogenbuchsee. Als an Pfingsten die Armee des «Bauernschlächters», Gerneral von Erlach heran nahte, vertraute Leuenberger auf den mehrfach ausgehandelten Frieden und schickte seine Leute nach Hause. Einige Hundert Bauernsoldaten wagten die letzte, verzweifelte Schlacht trotzdem. Sie unterlagen. Herzogenbuchsee wurde niedergebrannt und geplündert.

    (Quelle: Hostettler, S. 60/61)
     

Eine Ballade aus der Zeit des Bauernkrieges von 1653. Niklaus Leuenberger war der charismatische Anführer der Bauern. Er zauderte, die Stadt Bern anzugreifen, was die Bauern wohl letztlich den Sieg kostete. Die Obrigkeit hielt ihn durch falsche Verhandlungen hin bis sie genügend auswärtige Truppen beisammen hatte. Feine Herren. Es bleibt anzufügen, dass Leuenberger unter der Folter enorm redselig war, aber kann man ihm das verübeln? Nach der Niederschlagung des Aufstandes liessen die Gnädigen Herren im grossen Stil grausam und unerbittlich morden, brandschatzen und stehlen.

Wen die Hintergründe zum Bauernkrieg von 1653 interessieren, dem sei Urs Hostettlers Buch «Der Rebell vom Eggiwil», über den Bauernführer und Rebellen Ueli Galli, wärmstens empfohlen. Süffig zu lesen und erstaunlich aktuell. (Zytglogge-Verlag).
 

Bild des Todes: Der Tod als schlangenzüngiger Staatsmann



 

Mütschegäischt
(Trad. Rees Gwerder arr. Marfurt/Dettwiler)

Hören Sie’s? Wie dieser Geist poltert und wie er sirrend und rastlos durch die Nacht gaunert? Kinder und Frauen erschreckt und gestandenen Mannen den Angstschweiss in die Achselhölen treibt.
Bekannt wurde die Melodie durch den Örgeligott und Querkopf Rees Gwerder, «dr Eigeler» genannt, um den sich zahllose Anekdoten ranken.
 

Bild des Todes: Ohnmacht angesichts des Todes



 

De Puur am stärbe
(Text: C. A. Loosli, Musik: Markus Traber, arr. Dix)

  1. Frou, i muess der öppis säge,
    chumm da zue mer, nach zum Bett;
    gange itz em Änd entgäge,
    z’wehre nützt nüt, gäb i wett!
    Wäge dessi muesch nid gränne,
    s’muess e jede-n einisch dänne! (1)
     
  2. Was mer zäme hei erhuset
    das isch wäger fei e chly,
    u-n hätt mi nid übel gruset
    we-n es minger wäri gsy
    däwäg chasch de ömu läbe
    we de-n öppe luegsch drnäbe.
     
  3. Eis hingäge muesch verspräche,
    ds Stärbe wurd mer süsch wohl schwär:
    Us de Chräche-n us de Schäche
    lahsch mer d’Lychlüt nid hei läär;
    lahsch e tolli Grebt arichte,
    dass de d’Lüt drvo hei z’brichte.
     
  4. Wägem Heimet muesch de sinne
    Dass ’s y Abgang nid mah g’ko;
    Gält, das weisch, isch ordli drinne,
    we de luegsch so geit es scho,
    d’Lyse tät i de verchoufe,
    si isch nüt meh ja für ds Loufe.
     
  5. Lah im Huswald de lah holze,
    s’git der gäng chly Gält y ds Hus;
    uf dä Huswald bi-n i stolze,
    nimm de nume ds Gröbschte drus
    Chleeb u Stärn (2) lah beed erguschte, (3)
    s’chönnt am Änd der Jud de gluschte.
     
  6. Chasch de nid alls meisteriere,
    häb di de a Meischterchnächt,
    ihm tüe d’Dienschte gunterbiere
    u dernäbe-n isch är rächt,
    weiss am beschte z’tue u z’rate--
    chönntsch ne z’letscht am Änd hürate.
     
  7. D’Püüri muess gar grüüsli pläre
    dert a Drätti’s (4) Totebett,
    seit: "Da git es gar nüt z’chäre,
    s’geit eso wie du hesch gredt
    wägem Chnächt bruchsch nüt di z’ängschte,
    zäme hei mer s’abgredt längschte!"
  8. (Quelle: Hostettler, S. 160/161)

    1 von dannen
    2 Kuhnamen
    3 decken, begatten
    4 Ätti, Vatter
     

Sterbeballade mit grotesker Note. Der Text wurde vom wunderbaren C. A. Loosli, Freigeist und Querdenker, in selbsterfundener Emmentaler Schreibweise verfasst - allein dafür hat er unsere Hochachtung. Überhaupt ist er eine Figur zum Entdecken.
Wir haben darüber diskutiert, den Text am Ende der 6. Strophe. «s’chönnt am Änd de Jud de gluschte», abzuändern. Loosli war alles andere als ein Antisemit - im Gegenteil - er war während der Nazizeit ein mutiger Anwalt der Juden, was man zu jener Zeit nicht von vielen behaupten kann. Auch uns liegt es fern das alte, dumme Klischee vom raffgierigen Juden zu kolportieren. Wir haben den Text nun so gelassen, wie ihn Loosli selbst geschrieben hat.
Urs Hostettler übersetzt «de Jud» einfach mit «Viehhändler».
Der Berner Troubadour Markus Traber hat dieses und andere Loosli-Gedichte vertont.
 

Bild des Todes: Der Tod als Trugbild



 

Altes Grenchnerlied
(trad. arr. Maggiori)

  1. Es het e Bur es Töchterli
    mit Name heisst es Babeli.
    Es het zweu Zöpfli gälb wie Gold,
    drum isch em au der Dursli hold.
     
  2. Der Dursli (1) lauft em Ätti noh:
    «O Ätti (2), wottsch mer’s Babeli loh?»
    «Mys Babeli isch no viel zu chlei,
    es schlaft no wohl drü Johr allei.»
     
  3. Der Dursli lauft i vollem Zorn
    wohl in die Stadt go Solethurn.
    Er lauft die Gasse-n y und us,
    bis dass er chunnt vor’s Hauptmes Hus.
     
  4. «O Hauptme, liebe Hauptme my,
    i will mi dinge-n i Flandere-n y.»
    Der Hauptme zieht der Seckel us
    und git dem Durs drei Taler drus.
     
  5. Der Dursli geit jetz wieder hei,
    hei zu sym liebe Babeli chlei.
    «O Babeli, du liebs Babeli my,
    i ha mi ’dunge-n i Flandere-n y.»
     
  6. Das Babeli lauft wohl hinger’s Hus,
    es grynt (3)em schier syni Äugeli us.
    «O Babeli, briegg (4) doch nit eso,
    i wott ums Johr jo umme cho!
     
  7. Und chumm I über’s Johr nit hei,
    so schrybe-n i dir es Briefli chlei;
    darinne söll’s geschriebe stoh:
    Mys Babeli wott i nit verloh.
     
  8. Und wenn der Himmel papyrig wär
    und jede Stärn e Schryber wär,
    und jede Schryber hätt siebe Händ:
    Si schribe doch myner Liebi kes Änd.»
  9. 1 Verkleinerung von Durs, Urs
    2 Vater, aus dem Berndeutschen übernommen
    3 weinen
    4 weinen

    (Quelle: Hostettler, S. 70)


Die alte Geschichte: Der Soldat in der Ferne, das Liebchen zuhaus, die Sehnsucht vereint. Die letzte Strophe, zwar später hinzugefügt, versah Goethe mit dem Prädikat «Köstlich!»
 

Bild des Todes: Der Liebestod



 

Buecher Fridli
(trad. arr. Marfurt)

  1. Es chömed drei Stadtchnächt vo Willisau
    "Ach Fridli los was mir dir sägen au.
    Müemer di binde, müemer di foh,
    oder wettischt na sälber uf Luzern ine cho
     
  2. "I törf na sälber go uf Luzere,
    wohl under d'Auge stoh dene Herre!
    Bi mynere Warhet blyben-i stoh
    und müesst i au mys läbe lah.
     
  3. Und wie'n er chäm ie uf Luzern
    die Herre all uf der Rüssbrugg wärn
    stolzieren über die Rüssbrugg y
    und heissen den Fridli gottwilchen sy
     
  4. "Ach Fridli, stand ab vo dyne Wort
    so chast du z'Abig widerum furt."
    "Was i gredet ha reden-i no,
    bi mynere Wahrhet blyben-i stoh.
     
  5. So tätens de Fridli in schiefe Turm
    darin isch wohl gar mäng üble Wurm
    er chönnt weder ligge, er chönnt weder stah
    er müesst wohl uf de Chneune gah.
     
  6. Und als das Glöggli nüni schlueg
    an einem Samschtig in der Fruech
    ist er uf de Chneune gläge,
    so füehred's en ab, abe dur d'Stäge
     
  7. Sie nähmen den Fridli wohl us dem Turm
    und füehred ihn zum Richtplatz schon
    Sie richted ihn, es isch en Gruus,
    's Bluet schiesst ihm obe zur Hirnschalen us.
     
  8. 's Mareili gieng untern Galgen zue bäte
    die Herren wellten ihm das absprächen
    "der Galgen ist ja keis Gotteshus,
    's ist süst nur in der Chilchen der Bruuch
     
  9. 's Mareili gab zur Antwort druf,
    das bäte ist na überall de Bruuch
    und ist der Galgen e käs Gotteshus
    's tuet doch de Luzerner d'Auge-n uf.
  10. (Quelle: Hostettler, Anderi Lieder S. 62/63)
     

Ein weiteres Lied zum Bauernaufstand von 1653, der weder die erste noch die letzte, aber die radikalste Erhebung im Entlebuch war. Es habe im Entlebuch «öpen 9 mahl gerebelet», gibt ein Entlebucher Bauer im 18.Jahrhundert in einem Verhör zu Protokoll.
Im Gegensatz zu Sursee steht Willisau im Bauernkrieg auf der Seite der Aufständischen. Daran erinnern noch heute Wandmalereien an zwei Gasthäusern. Die Darstellungen am Sternen beim Obertor belegen den Zeitpunkt März und April 1653 und zeigen das Bild des Entlebuchers Christian Schibi sowie des (reformierten) Berner Bauernführers Niklaus Leuenberger – eine Seltenheit im streng katholischen Luzernbiet.
Urs Hostettler schreibt zum Lied: «Nach der Zerschlagung des grossen Bauernaufstandes hob ein Hängen, Rädern und Köpfen an, wie es in der Schweizergeschichte einzigartig dasteht; eine so barbarische Strafjustiz, wie sie wohl nur das vielverschriene Mittelalter kannte. Die revolutionären Bauern wurden dutzendweise – mit oder ohne Gerichtsverfahren – von den Siegern im Namen des Staates ermordet.
Fridli Bucher hatte den Aufbau des grossen Bauernbundes nach Kräften betrieben und war zum Obersten und Richter der Aufständischen aufgestiegen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bauernführern stellte er sich im Juni 1653 freiwillig der siegreichen Obrigkeit. Deren Bestechlichkeit war ein offenes Geheimnis. Mancher Gefangene konnte sich freikaufen. Weil Bucher zu den wohlhabenden Landleuten und auch nicht zu den allerärgsten Rebellen zählte, hätte er sein Leben wohl retten können. Doch blieb er selbst nach dreiwöchiger Gefangenschaft im Wasserturm von Luzern «bei seiner Warheit stehen».
Am Samstag, dem 5. Juli 1653 wurde Fridolin Bucher gehängt. Bald schon pilgerte das Luzerner Landvolk zu «den heiligen unter den Galgen», was daraufhin wiederum prompt bei Todesstrafe verboten wurde. Buecher wird im Luzernischen bis heute verehrt, so wurde etwa bei Willisau eine Mehrzweckhalle «Fridli Bucher Halle» getauft.

Urs Hostettler schreibt, er hätte das Lied aus drei bekannten Fassungen zusammengestellt. Ich wiederum habe seine 22 Strophen auf deren neun gekürzt.
 

Bild des Todes: Der mit dem Tod lebende, der würdevolle Tod



 

Les couleurs de la mort
(Marfurt / Gwerder arr. Marfurt/Haller)

  1. Le chien de ma mémé est mort
    fini sous une voiture
    ’n’a pas connu le rouge ni le vert
    c’est pourquoi il a dû crever

    Refrain: trala – la, la, la
    Madame la mort nous salue tous
    l’un, elle le prend dans ses bras
    les autres, elle les pousse vers l'abîme
    trala – la, la, la
    la roue elle tourne toujours
    quand s’arrêtera-t-elle, on ne sait pas
    à qui le tour? à toi? à moi?

  2. et mon cousin est mort
    il est tombé de sa chaise
    il buvait à qui mieux mieux
    maintenant il est parti

  3. Refrain

  4. la sœur de mon ami est morte
    elle a sauté à bas du toit
    la peur avait bouffé son âme (bouffé = gefressen)
    elle ne voulait plus rester

  5. Refrain

  6. mon cher papa est mort aussi
    il est parti en douceur
    la vie nous a fait tant plaisir
    maintenant c’est tout fini

Eigenkomposition mit Text von Urban Gwerder und mir. Auch Urban passt zu den hier besungenen Figuren. Lesen Sie sein Buch, «im magischen Zeichen des Affen». Das Lied ist eine Art moderner Totentanz. Mit makaberer Note, aber auch mit happy end – so man es so sehen will. Es entstand 1996 in Berkeley, California. Die französische Sprache schien uns passend. Danielle Süess-Lerch hat uns beim Übersetzen geholfen.
 

Bild des Todes: Der gütige Tod, der Tod als Heimkehr



 

Cajutz
(Lincke arr. Lincke)

Nur wer frei gelebt hat stirbt mit so einem Jutz! Instrumentalstück von Matthias Lincke mit Versatzstücken vom Naturjutz «de root Bürgler». Die Muotha trifft hier auf den Swamp des Mississippi.
 

Bild des Todes: Der Tod als Erfüllung, Einklang mit dem Tode



 

Der Tod von Basel
(Trad. Arr. Lietha)

  1. Alsz ich eyn junger G’selle war,
    nam ich eyn steynalts Weyb;
    ich hett sie kaum drey Tage,
    hatts mich schon widerumb g’reut.
     
  2. Als ich nu uff den Kirchhof kam,
    bat ich den liben Tod:
    «ach liber Tod von Basel
    hol mir meyn’ Alte fort»
     
  3. Alsz ich wider nach Hause kam,
    fand ich meyn’ Alte tod
    ich spannt die Ross anndt Wagen,
    vnndt fur meyn’ Alte fort.
     
  4. Alsz ich wider uff den Kirchhof kam,
    das Grab war schon gmacht.
    Jr Treger gett feyn sachte,
    dz d’ Alte nit erwacht.
     
  5. Scharrt tzu, scharrt tzu, scharrt immer tzu,
    dz alte böse Weyb
    Si hat jr lebetage
    geplagt meyn’ jungen Leyb.
     
  6. Alsz ich wider nach Hause kam,
    all Winckel waren mir z’weyt;
    ich wartet kaum drey Tage
    nam ich eyn junges Weyb.
     
  7. Dz junge Weybel dz ich nam,
    dz schlug mich alle Tag,
    ach liber Tod von Basel.
    Hett ich mey’ Alte noch!
  8. (Quelle: Greyerz, Im Röseligarte, Band IV, S. 18)
     

Wir lernen: mit Gevater Tod lässt sich zwar «dealen», aber unterschätz das alte Schlitzohr nicht!
Der Liedtext stammt aus dem zweibändigen Büchlein, das der berühmt-berüchtigte Berliner Aufklärer Friedrich Nicolai 1776 veröffentlichte: «Eyn Schweyzerisch Lyd, von jungen Weybern». Er veröffentlichte das Werk in der Absicht, die von den Dichtern des Sturm und Drang ausgelöste Volksliedermode lächerlich zu machen und wählte deshalb nur besonders geschmacklose Texte aus. Zu seinem grossen Ärgernis trugen die beiden Bändchen dennoch prompt zur Popularisierung des Liedes bei.
Es gibt Behauptungen, das Lied sei ähnlich auf Flugblättern in verschiedenen Text- und Melodievarianten seit dem 16. Jahrhundert bekannt und beziehe sich auf das Fresko des «Basler Totentanzes» das sich im 15. Jahrhundert an der Kirchhofmauer des dortigen Predigerklosters befand.
 

Bild des Todes: Der Tod als Geschäft oder der Tod als Lehrmeister (Der Tod als Objekt der Neugier)



 

Der grimmig Tod
(trad. arr. Maggiori)

  1. Der grimmig Tod mit seinem Pfeil
    Tuot nach dem Leben zielen,
    Sein Bogen schießt er ab mit Eil
    Und läßt mit sich nit spielen;
    Das Leben schwind't
    Wie Rauch im Wind,
    Kein Fleisch mag ihm entrinnen,
    Kein Gut noch Schatz
    Beim Tod find't Platz:
    Du mußt mit ihm von hinnen.
     
  2. Kein Mensch auf Erd uns sagen kann,
    Wann wir von hinnen müssen,
    Wann kommt der Tod und klopfet an,
    So muß man ihm aufschließen.
    Er nimmt mit G'walt
    Hin Jung und Alt,
    Tut sich vor niemand scheuen:
    Des Königs Stab
    Bricht er bald ab
    Und führt ihn an, den Reihen.
     
  3. Vielleicht ist heut der letzte Tag
    Den du noch hast zu leben;
    O Mensch veracht' nicht was ich sag:
    Nach Tugend sollst du streben!
    Wie mancher Mann
    Wird müssen dran,
    So hofft noch viel der Jahren,
    Und muß doch heint,
    Weil d'Sonn noch scheint,
    Zur Höll hinunter fahren.
     
  4. Der dieses Liedlein hat gemacht,
    Von neuem hat gesungen,
    Der hat gar oft den Tod betracht,
    Und letztlich mit ihm g'rungen.
    Liegt jetzt im Hohl,
    Es tut ihm wohl,
    Tief in der Erd verborgen.
    Sieh auf dein Sach,
    Du mußt hernach,
    Es sei heut oder morgen.
  5. (Q: Zupfgeigenhansl)
     

"Ein gar andächtig Gesang von dem Tode" lautet die Überschrift zu diesem Lied im Paderborner Gesangsbuch. Die älteste Textfassung des Liedes hat 25 Strophen. Der «Pavierton», wie die Melodie auch genannt wird, erhielt seinen Namen von einem Landsknechtlied, das die Schlacht bei Pavia (1525) zum Inhalt hatte. Die Melodie war so verbreitet, dass es eine ganze Reihe von geistlichen wie weltlichen Neutextierungen gibt. Der Text vom "grimmig Tod" stammt angeblich vom lutherischen Stiftsprediger und Probst in Stuttgart, Dr. Balthasar Bidembach (1533-1578). Er litt lange an schwerer Krankheit und klagt mit diesem Text seinen eigenen nahenden Tod an.
 

Bild des Todes: Der grimmige Tod



 

Tannhuser
(trad. arr. Dix)

  1. Tannhuser war e Wunderfitz
    gross Wunder tuet er schauen
    er geit uf Frau Vrenes Bärg
    zu dene schöne Jungfrauen
     
  2. Tannhuser lieber Tannhuser
    weit dir bei uns verbleiben?
    wott öich die jüngschte Tochter gäh
    zum eheliche Weibe
     
  3. Diese Tochter will i nit
    isch mir gar höch verbotte
    Isch obem Gürtel Milch und Bluet
    drunger Schlange u Chrotte!
     
  4. Frau Vrene hat ein Feigenbaum
    er leit sich drunder zum Schlafen
    es kam ihm für in seinem Traum
    von Sünden sollt er lassen
     
  5. Tannhuser stund uf, gieng davon
    er wollt uf Rom ga bychten
    wenn er z’Rom wohl inecham
    war er mit blutten Füessen
     
  6. Der Papst mit Stab in siner Hand
    vor Dürri tuet är spalten
    so wenig wird dir d Sünd erlah
    wie dass dä Stab da grüenet
     
  7. Tannhuser gieng zur Kirche-n-us
    trifft är üsi liebe Froue
    Behüet Dich Gott, Du reini Magd
    Dich darf ich nimmer schoue
     
  8. S’gieng äbe numen dritthalbe Tag
    der Stab fieng an zu grüenen
    der Papst befiehlt in alli Land
    er liess Tannhuser suechen
     
  9. Tannhuser isch jez nimme hier
    Tannhuser isch verfahren
    Tannhuser sitzt am steinige Tisch
    dr Bart wachst ihm drum umme
  10. (Quelle: Röseligarte, Band II, S. 43)
     

Das bekannte Opernthema als Volksliedversion (daher hat`s Wagner natürlich), in der die römische Venus mit der germanischen Freia eine merkwürdige Personalunion eingeht. Sollte der grünende Stab aus Strophen 6 und 8 erotisch zu verstehen sein, kann man begreifen, dass der Papst dem Tannhuser schliesslich doch die Sünden erlassen wollte... Das frömmlerische Ende haben wir Euch und uns erspart.
In Wikipedia kann man lesen: «Tannhäuser war vermutlich ein ostfränkischer Ritter und könnte aus Thannhausen in der Oberpfalz stammen. Er führte ein unstetes Leben als fahrender Sänger und Hofdichter des 13. Jahrhunderts. Überliefert sind zum einen kunstvolle, höfische Tanzlieder, zum anderen realistisch anmutende, oft parodistisch überzeichnete Liebeslieder. Mit seinen derben Versen soll Tannhäuser die Frommen schockiert haben.»
Man hat mir erzählt, dass sich im Prätigau (GR) ein Dorf Danusa befindet und da wiederum sei auch ein Vrenesberg. Das Schweizer Geschlecht Danuser leite sich von Tannhuser ab. Und siehe da, bei Tobler (Schweizerische Volkslieder, 1882) beginnt das Lied: Danuser war ein wundrige Chnab ... Seine dritte Strophe ist auch besonders: Die (d.h. die drei Jungfrauen) sind die ganze Wuche schö, mit Gold und Side behange, händ Halsschmeid a und Maiekrö (Blumenkränze), am Suntig sind’s Otre (Ottern) und Schlange. Ferner weiss Tobler zu berichten, bei Bad Ragatz sei ein Hügel, jetzt genannt «Thiergarten» (Thierget), von alten Leuten «Frau Vrenes- oder Vrenesberg» geheissen. Ein 80jähriges Mütterchen aus jener Gegend erinnere sich, dass in ihrer Jugend das obige Lied unter dem Namen «Tiergetlied» allgemein bekannt gewesen sei.
 


Bild des Todes: Der Tod als bittere Wahrheit und letztlich als heitere Gewissheit, der Knochenmann



 

Air Suisse / Maienlied
(trad. arr. Maggiori)

  1. Der Maien ist kommen, und das ist ja wahr;
    es grüenet jetzt alles im Laub und im Gras.
    Im Laub und im Gras sind der Blüestli so viel,
    drum tanzet s’Mareili im Saitenspiel.
    Nun tanz, nun tanz’, Maiereieli, tanz,
    du hast jetzt gewonnen den Rosenkranz.
     
  2. Mir hauet den Maien, mir thüend ihn in’s Thau;
    mir singets dem Bur und der fründliche Frau,
    der fründliche Frau und dem ehrliche Ma,
    der eus eso richlich belohne cha.
    Die Pürin ist guet, und si git is so gern
    schön Äpfel und Birre mit brunem Kern.
     
  3. Gend use, gend use viel Eier und Geld,
    so könnet mir witers und ziehn über s’Feld.
    Gend use-n, ihr Lüt, gend is Anke-n und Mehl!
    Die Chüechli sind hür na so guet als fern.
    E Chette vo Gold wohl rings um das Hus,
    und jetz ist unsers schön Maienlied us.

    (Quelle: Rousseau / Gassman)
     

Beim Air Suisse handelt es sich um den berühmten Kuhreihen, den Jean-Jacques Rousseau im «dictionnaire de musique, Paris, 1768», gesammelt hat. Wir fühlen uns berechtigt, ihn auf Sackpfeifen zu spielen, denn Rousseau selber hat den Vermerk «Cornamuse» beigefügt. Danach, quasi als Neuanfang, oder als symbolische Auferstehung; die Meyenzyt – das alte Sechseläutenlied von 1849.
 

Bild des Todes: Der Tod stirbt selber oder die Auferstehung


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